Das Traumbild: Wie viel Arbeit in einem Kunstwerk steckt – Teil 2

Ein Traumbild schiesst sich nicht von alleine – und somit war es ein langer Tag, bis ich endlich Aleksa Slusarchi zusammen mit dem Mpemba-Effekt festhalten konnte …

Morgens fuhr ich alleine mit der Standseilbahn hoch ins Romantik Hotel Muottas Muragl und brachte die Ausrüstung ins Zimmer. Danach genoss ich zuerst den – wohl atemberaubendsten – Ausblick in den Bergen überhaupt, und einen Espresso.

Anschliessend ging ich auf Standortsuche, nahe am Hotel, damit es möglich war, rasch von der Location wieder in die Wärme zu kommen. Die Location musste windgeschützt sein, sodass der Eisstaub beim Mpemba-Effekt nicht verweht wird – und auf einer Kuppe, sodass das Gefühl, so hoch über dem Oberengadin zu stehen, auch richtig rüberkommt.

Netterweise stellte mir das Hotel einen Schlitten zur Verfügung, und ich nahm die die Schlittenbahn runter ins Tal, um Aleksa in St. Moritz am Bahnhof abzuholen. MuottasMuragl und das Team haben uns übrigens sehr unterstützt und verwöhnt.

Im Hotel angekommen, aßen wir gediegen zu Abend, genossen unsere Freundschaft und klärten den Ablauf des Shootings. Danach zogen wir uns für die Eiseskälte um, kochten Wasser und füllten es in Flaschen ab.

Um 22 Uhr legte ich den endgültigen Standort der Kamera fest. Ich platzierte die Blitze und die Funkauslöser und testete alles. Aleksa gab mir 30 Minuten Vorsprung und kam dann für ein Testbild zur Location.

Und ich war erst einmal enttäuscht: Ich war selten so weit weggewesen von meinen Erwartungen … Und noch dazu hassten meine Funkanlage und die Batterien, die -22°C auf dem Berg noch mehr als wir beiden. Wir mussten nach jedem Versuch das Equipment etwa eine Stunde aufwärmen, um dann ca. 10 Min. arbeiten zu können. In dieser Zeit krempelte ich das Setup im Kopf total um, und der 2. Versuch zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ein letzter Test um ca. 1 Uhr brachte die Gewissheit: Jetzt wirds ernst! Aleksa zog sich für das Shooting um und zog darüber meine Sport-Thermosachen an, die man rasch ausziehen kann …

Morgen siehst du das Ergebnis!